Die Geisleder „Brauteiche“ im Kirchloh

Kommunionkinder Vinzenz Janitzki, Leonard Lärz, Luna Gabler sowie Jonathan Künzel mit Pater Mehwald und Zacharias Janitzki. Foto: M.Janitzki

Brautpaar an der Brauteiche im Kirchloh. Foto: M.Janitzki

Markus Janitzki beim anbringen des Brautpaares an der Eiche.

Gruppenfoto an der Brauteiche. Foto: Cornelia Gabler


Bereits im Jahr 1924 erwähnte der Hauptlehrer und damalige Ortschronist Geisledens Wilhelm Diete die „Brauteiche“. Zum damaligen Zeitpunkt war das Kirchloh nicht nur von Buchen als Brennholzlieferant, sondern vor allen durch Tannen und Eichen als Nutzholz geprägt. Die schönste Eiche in dem Waldstück oberhalb des Ortes trägt den stolzen Namen „Brauteiche“. Sie steht nahe des damaligen Schwesternhauses und heutigen Kindergartens. In wie fern an dem ca. 375 Jahre alten Baum schon Heiratsanträge oder Hochzeitsbilder gemacht wurden, ist nicht überliefert. Es ist jedoch zu erkennen, dass es um die Liebe geht. Auch andere Sagen zum Baum sind nicht bekannt. Vielleicht wählte Wilhelm Diete allein wegen der Schönheit und des Alters den Namen „Brauteiche“ aus. Bereits Anfang der 2000er Jahre wurde die Brauteiche auf Initiative von Konrad Kaufhold wieder in Erinnerung gerufen. Zu dieser Zeit wurde mit Unterstützung der Waldgenossenschaft ein Weg zu dem Baum angelegt und ein kleines Brautpaar angebracht. Die Eiche geriet in den folgenden Jahren jedoch wieder in Vergessenheit. Ein ähnliches Schicksal ereilte das Paar, welches sich nach einiger Zeit nicht mehr an seinem Platz befand. Anfang dieses Jahres wurde im Auftrag der Gemeinde Geisleden ein Liebespaar aus Holz durch Helmut Hoppe aus Rengelrode angefertigt. Die „Brauteiche“ sollte wieder ins Gedächtnis der Bewohner gelangen und ihre Besonderheit zurückerlangen. Neben der Gemeinde war auch die Waldgenossenschaft des Ortes sofort von der Idee begeistert und hat einen Teil der Kosten übernommen. Aber nicht nur der Baum, sondern auch der Weg zu ihm, musste aus seinem Dornröschenschlaf geholt werden. So ist es den Mitgliedern der ortsansässigen Jugendfeuerwehr zu verdanken, dass vor einigen Wochen ein vergessener Pfad mit Treppenstufen rekonstruiert werden konnte. Während der mit Pater Franz Mehwald gefeierten heiligen Messe am Sonntag, den 05. November 2023 wurde allen Besuchern des Gottesdienstes die Geschichte zur „Brauteiche“ durch Markus Janitzki nahegebracht. Die anwesenden Kommunionkinder Vinzenz Janitzki, Leonard Lärz, Luna Gabler und Jonathan Künzel lasen den aus dem Jahr 1934 von Hubert Kaufhold stammenden „Kirchlohgruss“ vor. Im Anschluss an die Messe zogen die Kinder und einige Einwohner aus Geisleden gemeinsam zur „Brauteiche“ ins Kirchloh und brachten das neue hölzerne Paar an.

Text: Markus Janitzki